Torsten Renz

Katy Hoffmeister / Torsten Renz: Die Entwertung des Abiturs ist Betrug an Schülerinnen und Schülern

Einer Pressemitteilung zufolge verfolgt die Landeskonferenz der Rektorinnen und Rektoren Mecklenburg-Vorpommern aufmerksam die Diskussion über die Möglichkeit, Mathematik als verpflichtendes Abiturprüfungsfach abzuschaffen. Sie unterstützt demnach das Ziel, die Vergleichbarkeit des Abiturs zu erhöhen, betont jedoch die Wichtigkeit der Sicherung der Studierfähigkeit und warnt vor einer Verminderung der Qualität und des Kompetenzniveaus. Die Rektorinnen und Rektoren befürchten, dass dies zu einer geringeren Erfolgsquote, höheren Studienabbruchraten und einem Wechsel zu vermeintlich einfacheren Fächern führen könnte. Sie warnen davor, Schülerinnen und Schülern ein Abiturzeugnis auszuhändigen, das nicht den Erwerb einer allgemeinen Hochschulreife garantiert. Die Hochschulen fordern eine angemessene Beteiligung an den Diskussionen und betonen die Bedeutung hinreichender Kompetenzen, insbesondere in Kernfächern wie Mathematik, für ein erfolgreiches Studium.
 
Hierzu erklärt die Wissenschaftspolitische Sprecherin der CDU-Fraktion Katy Hoffmeister: „Ich teile die Befürchtungen der Rektorinnen und Rektoren. Schülerinnen und Schülern ein Zeugnis in die Hand zu drücken, das nichts wert ist, hilft niemandem. Das Abitur muss zu einem Studium befähigen. Wenn das Abitur lediglich eine Art Eintrittskarte für die Hochschulen wird, die Studierfähigkeit aber erst mühsam in den ersten Semestern hergestellt werden muss, belastet das die Hochschulen und frustriert junge Studentinnen und Studenten. Dass die Hochschulen darauf hinweisen, dass sie gern daran beteiligt werden wollen, wenn es Änderungen an der Allgemeinen Hochschulreife gibt, zeigt, dass sich das Bildungsministerium bei seinen Plänen offenbar nicht sinnvoll beraten lässt. Ich halte das für sehr leichtfertig.“
 
Der Bildungspolitische Sprecher der CDU-Fraktion Torsten Renz erklärt: „Es ist bekannt, dass sich viele Schülerinnen und Schüler mit Mathematik zusehends schwertun. Wenn das so ist, wäre es naheliegend, zunächst die entsprechenden schulischen Konzepte zu überarbeiten, mit denen Schülerinnen und Schülern heute Wissen vermittelt wird. Nicht naheliegend ist es, eine Fähigkeit schlicht nicht mehr zu verlangen, nur weil sie möglicherweise schwierig zu erlernen ist. Eine solche Herangehensweise setzt fatale Botschaften. Suggeriert wird: Wenn man etwas nicht kann, dann braucht man es auch nicht zu tun. Besser wäre: Wenn man etwas nicht kann, dann helfen Fleiß, Übung und mitunter auch etwas Leidensfähigkeit. Wer meint, darauf komme es heutzutage nicht mehr an, zersetzt das Fundament, auf dem die Soziale Marktwirtschaft aufbaut. Ich danke den Rektorinnen und Rektoren für ihre klaren Worte. Ich fühle mich in meiner Annahme bestätigt, dass Frau Oldenburg das Mandat fehlt, vom Schreibtisch aus die Axt ans Abitur zu legen.“