Torsten Renz

Torsten Renz: Veränderung der Stundentafel durch das Bildungsministerium ist nicht mal mehr ein netter Versuch

Angesichts der heute veröffentlichten Ankündigung des Bildungsministeriums, mehr Deutsch- und Mathematikunterricht an den Schulen einzuführen, erklärt der Bildungspolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Torsten Renz:
 
„Ich bin vom Vorschlag des Bildungsministeriums einigermaßen ernüchtert, zumal der Landtag kommende Woche einen Vorschlag meiner Fraktion beraten wird, der deutlich besser zur Problemlage passt. Offenbar sah sich die Bildungsministerin angesichts des vorliegenden Antrags unter Zugzwang und hat der staunenden Öffentlichkeit jetzt was Eigenes präsentiert. Prädikat: Zu spät. Zu mutlos. Zu unkonkret.
 
Die Selbständige Schule wird einfach mit einem Federstrich aufgelöst. Dafür erfolgt die Wiedereinführung der Stundentafel aus dem Jahr 2008, mit dem i-Tüpfelchen, dass in einem Fach ab Klasse 7 sogar weniger Stunden verpflichtend unterrichtet werden sollen: Dies ausgerechnet im Fach Mathematik.
In der Grundschule soll es gerade mal in den Klassenstufen 3 und 4 zusammen eine Stunde Deutsch- und eine Stunde mehr Matheunterricht geben. Das sind für die gesamte Grundschulzeit gerade mal 36 Stunden mehr Deutsch- und 36 Stunden mehr Mathematikunterricht.
 
Alte Verordnung mit neuer Überschrift und weniger Unterrichtsstunden in der Mathematik, das versteht Frau Oldenburg also unter Stärkung der schulischen Bildung. Mittlerweile ist die Öffentlichkeit ja gewohnt, dass Ankündigungsministerin Oldenburg gern Großartiges verspricht, während die Umsetzung enttäuscht – sehr zum Verdruss der Betroffenen. Die CDU-Fraktion hat deshalb für diesen Landtag einen konkreten Vorschlag zur Änderung der Stundentafel vorgelegt. Insgesamt 180 Stunden mehr Deutsch- und 36 Stunden mehr Mathematikunterricht wird ein Grundschüler nach unserem Vorschlag am Ende seiner Grundschulzeit haben. Dies speist sich aus einer Angleichung der Englischstunden an den Bundesdurchschnitt sowie einer Anhebung der Gesamtstundenzahl, ebenfalls eine Angleichung an das Bundesniveau. Die Basis für die erfolgreiche weitere Schullaufbahn mit einem ausgeprägten Basiswissen wäre damit gelegt. Und dies verstehen wir unter einer wirklichen Stärkung des Deutschunterrichts.
 
Dass wir das Bildungsministerium mit unserem Landtagsantrag zu eigenem Handeln zwingen konnten, ist erstmal gut. Es wurde langsam auch mal Zeit. Der große Wurf ist aber dennoch ausgeblieben. Mit einer halbherzigen Herangehensweise der Bildungsministerin und dem verzweifelten Drehen an einzelnen Stellschrauben werden wir den Bildungsproblemen im Land nicht Herr werden. Frau Oldenburg hat anscheinend aufgegeben und versucht dies durch operative Hektik zu kaschieren.“